Aufbau & Funktion der gesunden/erkrankten Haut

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Aufbau der Haut

Epidermis
Diese Schicht stellt die Hautoberfläche dar. Sie besteht hauptsächlich aus übereinander liegenden Keratinozyten, die 4 Teilschichten bilden (Stratum basale, Stratum spinosum, Stratum granulosum, Stratum corneum). Die Keratinozyten werden im Stratum basale gebildet und wandern nach oben, wo sie ihren Zellkern verlieren und schließlich in Form von Schuppung an die Umgebung abgegeben werden. Dieser Vorgang dauert mindestens 28 Tage. Die Epidermis erneuert sich fortlaufend.
Weitere wichtige zellulären Strukturen der Epidermis stellen Melanozyten und Langerhanszellen dar.

  • Melanozyten
    Diese Zellen produzieren das Melanin, was zur Hautfarbe beiträgt und teilweise vor UV-Licht schützt. Sie finden sich im unteren Bereich der Epidermis.

  • Dendritische (Langerhans-) Zellen
    Diese antigen-präsentierenden Zellen sind am epidermalen Immunsystem beteiligt. Sie phagozytieren körperfremdes Material und wandern in die regionären Lymphknoten, um eine Abwehrreaktion hervorzurufen.


Dermis
Die Dermis wird von der Epidermis durch die Basalmembran getrennt und besteht hauptsächlich aus Bindegewebe. Sie ist für die mechanische Belastbarkeit der gesamten Haut zuständig und auch in die Regulation der Körpertemperatur involviert. Anhand ihrer Blutgefäße versorgt sie auch die avaskuläre Oberhaut mittels Diffusion mit Nährstoffen. Außerdem enthält sie Rezeptoren für Berührung, Druck, Schmerz und Temperatur (Meissnersche Tastkörperchen, Vater-Pacini-Körperchen, freie Nervenendigungen), sowie Blutgefäße, Nervenfasern, Talg- und Schweissdrüsen und Haarfollikel.
  • Meissnersche Tastkörperchen
    Diese Tastrezeptoren erkennen insbesondere leichte Berührungen und weiche, kurze Bewegungen.

  • Vater-Pacini-Körperchen
    Dies sind Rezeptoren für Druck- und Vibrationsempfinden.

  • Freie Nervenendigungen
    Diese sind für das Empfinden von Schmerzen, Temperatur und Juckreiz verantwortlich.

  • Nervenfasern
    Nervenfasern übermitteln Informationen.

  • Talgdrüsen
    Diese Strukturen sondern Talg ab und finden sich überall am Körper, besonders zahlreich jedoch an Kapillitium,Stirn, Kinn, Wangen und Nase.

  • Schweissdrüsen
    Dies sind schweissbildende Strukturen, die zur Regulation des Wärmehaushalts beitragen. Durch die Schweissbildung kommt es zu einer Abkühlung des Körpers.

  • Haarfollikel
    Haarfollikel sind aus der Oberhaut in die Lederhaut eingewachsene Strukturen, die Haare produzieren. Sie finden sich außer an Handinnenflächen, Fußsohlen und Lippen überall am Körper. Wenn der Körper auskühlt, stellt sich das Haar mit Hilfe des Musculus arrector pili senkrecht, schließt so die Hautporen und hält die Wärme zurück.

  • Musculus arrector pili
    Dieser kleine Muskel ist an der Basis des Haarfollikels befestigt. Wenn er durch Kälte oder Angst stimuliert wird, zieht er den Haarfollikel hoch und damit das Haar in eine senkrechte Position.


Subcutis
Diese Schicht besteht hauptsächlich aus Fettgewebe, umgeben von losem Bindegewebe, und verbindet die Dermis mit den daruntergelegenen Strukturen. Sie wird nicht von allen Autoren als zur Haut dazugehörig gezählt.

Stratum corneum (Hornschicht)
Diese dünne, oberflächlichste Schicht der Oberhaut bildet die Grenzfläche der Haut zur Umwelt. Die Kenntnis ihrer Struktur und Funktion gibt einen Einblick in die Grundlagen von mit Schuppung und Hauttrockenheit einhergehenden Erkrankungen und könnte zu verbesserten topischen Therapiemöglichkeiten führen.

Das Stratum corneum ist aus terminal differenzierten Keratinozyten (Korneozyten) aufgebaut, die von einer Matrix aus spezialisierten Lipiden umgeben werden. Sie kann mit einer Mauer verglichen werden, die aus kernlosen Zellen (den „Ziegelsteinen“) und lamellären interzellulären Membranen (dem „Mörtel“) besteht.
Die Keratinozyten enthalten Strukturproteine (Keratinfilamente) und osmotisch aktive Moleküle, jedoch keine Organellen. Ihr Zytosol wird von einer chemisch stabilen Proteinschale, dem sogenannten „cornified envelope“, umhüllt.
Die wichtigsten Lipide der Hornschicht sind Ceramide, freie Fettsäuren und Cholesterin. Im Gegensatz zu allen anderen bekannten biologischen Membranen fehlen hier Phospholipide.
Eine grundlegende Funktion der Hornschicht ist es, einen durch Verdunstung entstehenden Wasserverlust des Körpers zu verhindern. Darüber hinaus schützt sie vor UV-Licht, Oxidantien, toxischer Schädigung und Mikroorganismen.



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