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Hydrophiles und hydrophobes Moisturizing

Die primäre Funktion der Moisturizer ist die Retardierung von Feuchtigkeitverlust geschädigter Haut beziehungsweise der Barrierefunktion des Stratum corneum, um eine Barrierereparatur zu ermöglichen. Es gibt zwei primäre physiko-chemische Mechanismen für die Rehydrierung des Stratum Corneum: den Einsatz einer hydrophoben Schutzbarriere in Form einer ‚Okklusion‘ und den Einsatz von hydrophilen Feuchthaltern (Humectants). Deshalb enthalten Hautpflegeprodukte, die mit der Absicht rezeptiert wurden trockene Haut zu befeuchten, Feuchthaltemittel (Humectants; i.e. Glycerol, Propylene Glycol or Sorbitol) oder hydrophobe Moisturizer (i.e. Petrolatum, Mineral Oil, Lanolin, Vegetable Öle, Dimethicone, etc.), um die Hydratationsstatus des Stratum corneum aufrecht zu erhalten. Aus Sicht eines Entwicklers von Formulierungen werden Humectants benutzt, um Feuchtigkeit in O/W-Emulsionen und Gelen zu halten und die Produkte vor dem Austrocknen zu bewahren, was möglicherweise Tubenöffnungen oder Pumpspender verstopfen könnte. Die Funktion der betont hydrophoben Lipide, wie z.B. Kohlenwasserstoffen, wie Vaseline, Bienenwachs usw. wird im allgemeinen begriffen als eine Art Effect, der durch Bildung eines inerten, okklusiven, epikutanen Films oder einer Membran, welche den transepidermalen Wasserverlust reduziert aufgrund des Rückhaltes der Evaporation von Wasser. Jedoch wurde auch gezeigt, dass topisch applizierte Lipide in die lebende Epidermis penetrieren und in die lamellaren Bilayer des Stratum corneum inkorporiert werden können. Damit kann ein ein Wasserdampf-impermeabler Mantel entstehen, der die erneute Synthese von Interzellular-Lipiden hemmt.
Die Funktion der hydrophilen Feuchthaltemittel (Humectants) liegt in ihrer Fähigkeit Wasser anzuziehen. Sie übernehmen dabei die Rolle der dermalen hydrophilen Komponenten des Stratum corneum, indem sie vom Stratum corneum aus der Formulierung aufgenommen werden und durch Binden von Wasser hydrierend wirken. Humectants ziehen vor allem Wasser aus der Dermis in die Epidermis und weniger aus der Umgebung, wenn die relative Luftfeuchtigkeit 70% übersteigt. Unter bestimmten Bedingungen können Stoffe wie z.B. Propylene Glycol sogar den transepidermalen Wasserverlust erhöhen, insbesondere dann, wenn sehr geringe Luftfeuchtigkeit herrscht.
Im allgemeinen können Moisturizer den Feuchtigkeitsgehalt der Haut sowie deren Haut-Barrierefunktion verändern. Dabei bestimmen Qualität und Quantität von Humectants und hydrophoben Moisturizers in ihrer Komposition in der Formulierung die Effektivität des Produktes. Die Diagnose der zugrundeliegenden Hauterkrankung ist ebenso wichtig, um das geeignete ‚moisturizing product‘ zu selektieren.



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